Adventskalender

Jetzt, wo der Dezember naht, ist die Zeit gekommen, sich um den Adventskalender zu kümmern. Meine kleinste Tochter ist anderthalb Jahre alt, und da sie immer alles mitmachen möchte, was ihre grösseren Schwestern tun,  bekommt sie dieses Jahr auch einen Kalender (sonst macht sie ein ganz entsetztes Gesicht, während die anderen zwei ihre Geschenke auspacken). Für mich bedeutet es 24 weitere Säckli zu füllen. Natürlich sind die Figuren für unsere Adventskalender selber genäht. In den letzten Jahren war ich weitsichtig genug (Klopf auf meine Schulter) um einige der Säckli mehrfach zu produzieren.

Das ganze fing vor 3 Jahren an, als ich im Internet einen lässigen Beitrag in diesem Thema gelesen habe. Noch im Oktober habe ich die ersten 24 Säckli genäht. Damals hatte ich erst ein Kind im Adventskalender-Alter und jede Menge Zeit und Nerven zum Nähen. Diese Säckli sind bis heute im Einsatz, gehören aber zu den einfachsten, die ich gemacht habe. In den nächsten zwei Jahren habe ich die Säckli-Kollektion erweitert. Diesen November mit 3 Pferdefiguren und 6 Eulen. Meine Kinder sind Pferde-Narren, und die Eulen sind irgendwie IN in der letzten Zeit. Vielleicht liegt es am grossen Kopf und an den Glupschaugen. Ich habe das Gefühl, dass alles in diese Richtung geht. Nehmen wir die Eiskönigin: kleiner Körper, riesiger Kopf, die Augen brauchen etwa die Hälfte des Platzes am Gesicht. Ein ziemlicher Unterschied zu den alten Disney-Trickfilmen. Dornröschen war ein Püppchen mit einem Aussehen, als hätte man sie soeben aus einem 50er-Jahre Schönheitssalon entlassen. Schneewittchen und Aschenputtel waren die Verkörperung der weiblichen Vollkommenheit. Und sie hockten da und warteten bis der tapfere Prinz sie rettete. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, finde ich diese glupschäugigen, riesenköpfigen Kreaturen, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, irgendwie sympathischer. Die Märchen verändern sich wohl in die richtige Richtung.

Vor kurzem habe ich alle Säckli durchgecheckt und Geschenke vom letzten Jahr gefunden. Zum Glück nichts essbares, nur ein Paar Haarspängeli, die sich im Filz verheddert hatten. Die Kinder waren glücklich, es war ein bisschen wie Weihnachten im November.

Letztes Jahr habe ich es wohl mit Haarspängeli und Sticker etwas übertrieben, dieses Jahr gibt es Selbstgenähtes (Bodies und Hosen für die Kleine, Pyjamas und T-Shirts für die Grösseren), Bastelkram samstags und sonntags (von dieser Aktion erhoffe ich meinem Mann und mir eine zusätzliche halbe Stunde Schlaf), Playmobil-Figürli (mangels besserer Ideen) und ein Paar Sticker. Wenn der Kalender hängt, mache ich einige Fotos und es gibt einen neuen Beitrag.